TerrarienbauIch
habe alle meine Terrarien selber gebaut. In 30 Jahren wurde viel
ausprobiert und natürlich auch wieder verworfen. Im
folgenden möchte ich den Bau meiner neuesten Terrarien beschreiben.
Es sind zwei identische Terrarien
mit den Maßen 220 * 90 * 80 cm (B * T * H). Dabei ist eine Seite
z.T. abgeschrägt. (22,5 Grad; 40 * 20 cm). Ein solch großes Terrarium
sollte
nicht als Monolit gebaut werden. Ich habe es so konstruiert, dass es
zerstörungsfrei abgebaut werden kann.
Hier ist die Bodenwanne mit
den 20 cm hohen Rändern zu sehen. Als Farbe verwende ich nur
wasserferdünnbare Acrylfarbe in mehreren Lagen. Ein solcher Anstrich
ist sehr strapazierfähig, Wasserdicht und Speichelfest (absolut
ungiftig!).
Rückwand und
Decke. Die weiße Farbe der Decke reflektiert übrigens Licht effektiver
als Aluminium - Reflektoren.
Die Seitenwände sind mit gut
getrockneten Rindenstücken der Scheinakazie (Robinia pseudoacacia)
beklebt.
Als Klebstoff verwende ich Ponal D3. Dieser ist für häufige
Feuchtebelastung geeignet und wird von mir auch für die Felsgestaltung
genutzt. Mit einem D4 Härter wäre dieser Klebstoff sogar für
Feuchtterrarien geeignet.
Die Front wird mit Holzschrauben
befestigt. Sie hat vier Lüftungsflächen mit je 2 * 30 cm. Für alle
Lüftungsflächen verwende ich punktgeschweißte Drahtgaze mit ca. 2,8 mm
Maschenweite. In der Front wird die
verzinkte
Gaze mit schwarzer Farbe, in der Decke mit weißer Farbe
gestrichen. Krallenverletzungen, wie sie bei Lochblechen oder sehr
feiner Gaze häufig sind, habe ich bei meinen Tieren nicht feststellen
müssen.
Seiten
und Rückwand sind eingesetzt und angeschraubt.
Links und Rechts wird ein Ast fest
montiert. In der Mitte fehlt noch das untere Doppel-U-Profil. Diese
Kunststoff-Profile werden mit einem geeigneten Kraftkleber befestigt.
Durch den Einschub einer Trennscheibe könne so zwei Terrarien
entstehen. Mit einer Fläche von 0,99qm bzw. 0,97qm hat jede Hälfte
damit eine größere Fläche als ein Terrarium mit einer Fläche von 160 *
60 cm (0,96qm).
In jeder Hälfte
befindet sich eine Buddelkiste aus Siebdruckplatten (40 * 40 * 20 cm).
Die Felsschürze wird aus Styropor gebaut und ist
nicht fest mit der
Buddelkiste verbunden.
Die Felsschürze
wurde mit Messer und Heißluftpistole in ihre endgültige Form gebracht.
Dann wird der Rohling von allen
Seiten mit drei Schichten Ponal D3 überzogen. Die erste Schicht wird
mit etwas Kleintierstreu bestreut, um noch mehr Struktur in die
Oberfläche zu bekommen. Die zweite Schicht wird mit lichtem Ocker
(Erdpigment) gefärbt. Die dritte Schicht wird mit Rotocker gefärbt und
im feuchten Zustand sofort mit möglichst weichem(rundkörnigem)
trockenen Sandsorten bestreut.
Jede Schicht muß mindestens zwei
Tage bei Zimmertemperatur trocknen !
Der Deckel der Buddelkiste dient
als Sonnenplatz und erwärmt die Buddelkiste wie in der Natur von Oben.
Da alle verfügbaren Lampen die Sonnenplätze sehr unterschiedlich
erwärmen, sollen diese Unterschiede durch ein 15W-Heizkabel
ausgeglichen werden.
Aus einer
Siebdruckplatte mit 9mm Stärke wird wird ein Rahmen geschnitten,
welcher von Unten mit einer Alu-Platte verkleidet wird. Aluminium
verteilt Wärme sehr gut!
Dann wird das Heizkabel in Lehm
fixiert. Die beiden Schnittpunkte auf dem roten Strich sind die Zentren
der möglichen Strahlungskegel. In diesem Bereich liegt natürlich kein
Heizkabel.
Das fertige
Terrarium ohne Trennwand. Die Grundbeleuchtung erfolgt mit
zwei Vollspektrum Leuchtstofflampen (T8; 36W; 965) an
je einem elektronischem Vorschaltgerät (EVG). Ein Sonnenplatz wird hier
durch eine "Bright Sun UV Desert 70 Watt" bestrahlt. Der zweite durch
eine 60 W Halogenlampe. Je Hälfte haben die Tiere neben der Buddelkiste
mit ca. 15cm Sand auch drei Höhlen, in die sie vollständig verschwinden
können. Da das Terrarium direkt neben einem Ostfenster liegt,
profitiert es ganz erheblich von natürlichem Licht.
Alle EVG
befinden sich außerhalb der Terrarien.