Der Deutsche
Pinscher
Rassegeschichte
vor 1880
Bei Fuhrleuten und auf Bauernhöfen
konnte man
die Vorfahren der Pinscher finden. Schon seit Jahrhunderten bewachten
und schützten sie selbständig Haus, Hof, Vieh und Fuhrwerk. Sie hatten
etwa eine Schulterhöhe von 30 bis 40 cm .
Mäuse, Ratten, Marder,
Fuchs und zweibeinige Langfinger hatten schlechte Karten, wenn ein
rau- oder kurzhaariger Pinscher Hab und Gut seines Herren bewachte.
1880 - 1949
Der Deutsche
Pinscher als Rasse wurde 1880 in Deutschland anerkannt. 1895
vereinigten sich verschiedene Pinschergruppen und gründeten den
Pinscherklub. In diesem neuen Pinscherklub sollten "sämtliche deutschen
rau- und kurzhaarigen Pinscherarten" zusammen betreut werden. Dieser
Klub betreut auch heute noch als "Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V."
die
folgenden Hunderassen: Affenpinscher, Zwergpinscher, Deutsche Pinscher,
Zwergschnauzer, Mittelschnauzer und den Riesenschnauzer. In der
Anfangszeit fielen rauhaarige Pinscher (Schnauzer) und kurzhaarige
Pinscher auch noch in einem Wurf. Doch von Anfang an wurden beide
Varianten züchterisch getrennt. Der Deutsche Pinscher erreichte nie die
Popularität des Schnauzers. In den Jahren 1895 - 1949 wurde die Zahl
von 50 Welpen/Jahr fast nie auch nur annähernd erreicht. Im Jahr
1949
wurde der letzte Deutsche Pinscher in das Zuchtbuch des PSK
(Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V.) eingetragen.
1958 - Heute
Den Verlust einer
PSK-Rasse wollte der damalige Hauptzuchtwart Werner Jung nicht
einfach hinnehmen. Mit der 1955 in der DDR geborenen Pinscherhündin
"Kitti vom Bodestrand" und vier übergroßen Zwergpinschern wurde die
Zucht der Deutschen Pinscher 1958 wieder begonnen. Der Pinscher
wird heute in zwei Farbschlägen gezüchtet. Sie können einfarbig
rot oder zweifarbig schwarz mit roten Abzeichen
sein. Verpaarungen zwischen beiden Farbschlägen sind zulässig und
werden auch regelmäßig praktiziert. Die Hunde werden 45 - 50 cm groß
(Widerristhöhe) und haben ein Gewicht von 13 - 20 kg. Bis 2002 wurden
in Deutschland jährlich ca. 150 Welpen in das PSK- Zuchtbuch
eingetragen. Dann stiegen die Welpenzahlen bis auf 470 Welpen im Jahr
2007. Auch in unseren Nachbarländern hat der Pinscher seine Freunde
gefunden, und so mancher Deutsche Pinscher hat einen Großvater
in Frankreich, einen Vater in Tschechien, eine Tante in Österreich
und weitere Verwandte in Schweden.
Auch Interessant
Eine
Pinscherrasse wird nicht unter dem Dach des PSK gezüchtet. Friedrich
Louis Dobermann aus Apolda in Thüringen lebte von 1834 bis 1894.
Er hatte den größten Anteil an der Entstehung des nach Ihm benannten
Pinschers. Der Dobermann-Pinscher (heute nur noch Dobermann) wird in
einem eigenen 1899 gegründeten Verein betreut. Noch um 1900 waren die
Unterschiede zwischen dem Deutschen Pinscher und dem Dobermann-Pinscher
nicht besonders groß. In einer Zeitschrift von 1888 wird ein Deutscher
Pinscher mit einer Schulterhöhe von 39 cm erwähnt. Zur gleichen Zeit
waren Dobermann- Hündinnen 40 - 45 cm und Rüden bis 50 cm groß. Somit
ist die Ähnlichkeit beider Rassen nicht weiter verwunderlich.
1989
wurde eine kleine Dobermannhündin in die Zucht des Deutschen Pinschers
aufgenommen.
aH